Reporter ohne Grenzen veröffentlichen das Ranking der Länder mit der größten Pressefreiheit. Während Skandinavien punktet, landet Deutschland im europäischen Mittelfeld.
Das Land in dem Journalisten am freisten arbeiten können ist Norwegen. Das Land war 2016 noch dritter in der Rangliste und verdrängt Finnland von der Spitze.
Sechs Jahre lang hat Finnland das Ranking angeführt. 2016 hatten Behörden jedoch einem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender mit Repression gedroht falls die Mitarbeiter gesammeltes Material aus den Panama Papers nicht übergeben würde – in der Folge verschlechterte fiel Finnland auf Platz drei.
Deutschland hingegen behält seine Platzierung aus dem Vorjahr bei, dennoch reicht es hier nur für Rang 16 – und damit das europäische Mittelfeld. 2015 lag Deutschland noch auf Rand 12, aber Todesdrohungen, Gewalt und Anfeindungen gegen Journalisten verweisen die Nation im Presseranking deutlich nach hinten. Auch bemängeln die Reporter ohne Grenzen das der Informantenschutz zunehmend leidet. Gesetze und staatliche Überwachung (zur Erinnerung: der BND hat die Telefone von Reuters und BBC abgehört) schränkten die Recherchen und Veröffentlichungen geheimer Informationen ein. Die Affäre um das Schmähgedicht von Jan Böhmermann und die versuchte Anklage gegen Grimmepreisträger und RIB-Vorsitzenden Jürgen Grässlin wegen der Veröffentlichung von belastendem Material über die illegalen Machenschaften von Heckler&Koch in Südamerika dürften die vergleichsweise schlechte Platzierung beeinflusst haben.
Bemerkenswert ist die Platzierung von Costa Rica und Jamaika.
Costa Rica belegt den sechsten Platz. Mehrfach haben Gerichte hier Gesetze gekippt welche die freie Berichterstattung von Medienvertretern einschränkten. Jamaika landet nur zwei Plätze weiter auf Rang acht, Eingriffe in die Pressefreiheit gebe es hier selten.