Sehr geehrte Damen und Herren,
zurzeit prüft das Bundeswirtschaftsministerium den möglichen Unternehmensverkauf der Heckler & Koch AG (H&K), der Bundesnachrichtendienst (BND) ermittelt. Medien berichten national wie international über unklare Besitzverhältnisse und den drohenden Verkauf des führenden deutschen Kleinwaffenherstellers und -exporteurs, z.B. an dubiose Kaufinteressenten in der Karibik. In diesen wohl schlimmsten Chaostagen seines nunmehr fast 70-jährigen Bestehens (am 28. Dezember 2019) beruft der Vorstand der Heckler & Koch AG für den 19. Dezember 2019 eine außerordentliche Hauptversammlung (HV) im „Badhaus“ in Rottweil ein. Diese Vorgehensweise erscheint dringend vonnöten, um zur notwendigen Transparenz und Offenheit beizutragen. Erst damit wäre auch dem neuen „ETHIK UND VERHALTENSKODEX IM GESCHÄFTSLEBEN“ genüge getan.
„Wir Kritischen Aktionär*innen Heckler & Koch fordern Herrn Heeschen als Hauptgesellschafter nachdrücklich auf, die Tagesordnung um die beiden zentralen Punkte der ‚Offenlegung der wahren Besitzverhältnisse‘ und der ‚Klärung eines möglichen Unternehmensverkaufs‘ zu erweitern“, fordert Jürgen Grässlin, Mitbegründer der KA H&K. „Dann können wir Mitbesitzer der Heckler & Koch AG auch das gesamte Besitz-, Finanz-, Verkaufs- und Geschäftsdesaster gemeinsam mit Vorstand und Aufsichtsrat erörtern und auf der Hauptversammlung die dringend notwendigen Maßnahmen des Umsteuerns einfordern.“
Doch anders als zu erwarten gewesen wäre, finden sich in der Tagesordnung der außerordentlichen HV keinerlei Hinweise auf diese für Aktionäre, Mitarbeiter, Betriebsrat und die interessierte Öffentlichkeit absolut relevanten Fragestellungen. Vielmehr gibt das Unternehmen für den 19. Dezember an: „Der Aktionär der Gesellschaft Herr Andreas Heeschen („Herr Heeschen“) hat gemäß § 122 Abs. 1 AktG die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung verlangt. Die außerordentliche Hauptversammlung hat die folgende Tagesordnung: Vergütung des Aufsichtsrats“ […]
Wir Kritischen Aktionär*innen kündigen unsere erneute aktive Teilnahme an der außerordentlichen Hauptversammlung der Heckler & Koch AG am 19. Dezember 2019 mit Gegenanträgen und der umfassenden Nutzung des Fragerechts an. Bei der Aktionärshauptversammlung am 12. Juli 2019 stellten wir den Gegenantrag zur Nichtentlastung des Vorstands und mehr als 95 Prozent aller Fragen.
Kontakt: J. Grässlin, Tel.: 0761-7678208, Mob.: 0170-6113759, E-Mail: jg@rib-ev.de
Anlagen: „HK Ethik und Verhaltenskodex im Geschaeftsleben“ vom 01.10.2019
„Einladung zur Außerordentlichen Hauptversammlung“ der Heckler & Koch AG am 19.12.2019
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Die Kritischen Aktionär*innen Heckler & Koch wurden auf Initiative des RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.) in Freiburg gegründet. Bei den KA-H&K arbeiten zahlreiche Friedensaktivist*innen der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“, des Dachverbands Kritische Aktionäre, des RIB e.V., der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), von Ohne Rüstung Leben, von pax christi und Friedensinitiativen mit.